Freitag, 14. Juni 2013

Maghreb 2012/2013 Teil 6

  von November 2012 bis März 2013

 

 

Kapitel  6 : Von Moulay Idriss über Portugal, Spanien und Frankreich nach Hause

 

 

Am 21. Februar nehmen wir ein Taxi nach Moulay Idriss, bummeln durch den Souk,

 
  kaufen ein bißchen Obst und Gemüse, und stillen unseren kleinen Hunger an Schmalz-Kringel.


Dann gelingen uns noch einige Einblicke in die für Ungläubige verbotene Moschee dieses Wallfahrtortes.






Das Fenster, durch das man diese Motive sehen kann, wird uns von einem jungen Mann gezeigt. Er will kein Bakschisch.

Das kalte und regnerische Wetter läßt uns unsere Reisepläne ändern.
Nach ausgiebigem Palaver 


beschließen wir die Weiterreise.


Wir lassen Volubilis links liegen, fahren



über kleine Sträßchen


an Kuriosem vorbei


erreichen über Sidi Kacem und Souk-el-Arba-el-Gharb durch eine zum Teil wunderschöne Landschaft die Atlantikküste und damit unsere heutige Etappe Moulay Bousselham. Gerade als wir den mit unseren Freunden verabredeten CP erreichen, kommen uns die beiden entgegen. Der Platz ist ungepflegt und verschmutzt. Also fahren wir weiter zum bekannten und guten CP International, direkt an der Lagune.



Inzwischen gießt es wie aus Kübeln. Letztlich finden wir einen Platz für unsere 2 Busse, der nicht durchweicht ist. Nach dem Abendessen rutschen wir ein wenig zusammen, zum klönen und zum roten Wein.

Auch am nächste Tag ist das Wetter unbeständig. Die Wolken bringen Regen und kalten Wind, der dann allerdings die Wolken vertreibt bis die Sonne strahlt,
 

es wird warm bis die Wolken ........
Ein Tag zum Reiseberichte schreiben, Bilder sortieren, emailen etc.
Wir bleiben noch einen Tag. Helmut und Elvira stoßen zu uns.

Als wir am nächsten Tag abfahren wollen, laufen uns noch Winfried und Karin über den Weg. Wir verabreden uns alle in Assilah und fahren auf direktem Weg über die Autobahn dorthin.
Am alten Hafen vor der Stadtmauer wurde in der Zwischenzeit ein Stellplatz für WoMo´s eingerichtet.


40 DH pro Nacht, Entsorgung incl., wenn gleich die Parkwächter hierfür Bier oder Wein abzocken wollen. Bei uns natürlich ohne Erfolg. An der Hafenkante am Wasser stehen bereits Manes und Christia, sowie Helmut und Elvira aufgereiht. Wir schließen uns an.
Abends gehen wir gemeinsam in ein Fischrestaurant essen. Den Nachhauseweg beleuchtet uns der Vollmond.
 

Am anderen morgen ergänzen dann noch Winfried und Karin unsere Reihe.
Einen letzten Bummel durch das schöne Städtchen nutzen wir, erfolgreich, für Einkäufe der restlichen Mitbringsel.  Später setzten wir uns zu den Anderen in den Windschatten unserer Fahrzeuge zum klönen. Der Wind bläst schon wieder ganz schön ordentlich, einige Brecher kommen sogar über die Mauern des Außenhafens. Wir erwarten für morgen eine unruhige Überfahrt.

Rosenfingrig weckt uns der Morgen


und nach ein paar Salutschüssen aus der Kanone vor dem Stadttor


bewältigen wir die letzte Etappe bis Tanger Méditerranée. Um 9°° Uhr sind wir im Hafen, um 11°° soll unsere Fähre gehen. Hinter der Einfahrt zum Hafen lauert das Chaos auf uns.


Wir sollen um 11°° wieder kommen zum "confirmer". Aber um diese Zeit soll die Fähre doch auslaufen !! Die ist voll bedeutet man uns.
Wir reimen uns zusammen, daß die Fähre um 5°° wegen des Sturms nicht ausgelaufen ist und diese Passagiere auf 11°° Uhr umgebucht wurden, und wir, die 11°° Uhr Passagiere, auf 17°° Uhr.
Diese geht dann allerdings erst um 18°°, aber wenigsten mit uns. 
Eine Stunde später, im Hafen von Algeciras, wir sind gerade an unserem Bus zurück, entdeckt Ellen,
daß uns ein anderer Kastenwagen in die Seite gefahren ist - direkt in unsere Arganie!!!



Ich gebe zu, daß ich ein wenig die Contenance verloren habe.
Nach Beweisfotos aus allen Perspektiven suche und finde ich den Ladeoffizier.
Auch der fotografiert, nimmt ein Protokoll auf, diskutiert mit dem Fahrer und teilt mir dann mit,
zum Glück kann er Englisch, daß der Versicherer der Fähre für den Schaden aufkommt. Es sei ein Fehler
des Lademeisters gewesen. Das alles hat viel Zeit verschlungen. Bis wir dann endlich von Bord kommen, sind bereits die LKWs dabei vom Schiff zu fahren. Jetzt sind wir eingekeilt. Zoll, Paßkontrolle, nochmal Zoll.
LKW-Stau. Stunden später erreichen wir unsere Freunde auf dem ausgemachten Parkplatz. Die haben bereits durch Winfried und Karin von unserem Chaostag erfahren und empfangen uns mit einem Willkommensdrink.




28.2.
Von Alcgeciras über Jerez de la Frontera, um Sevilla herum, nehmen wir die Autobahn. Im Bordatlas haben wir uns einen Stellplatz in dem Weinstädtchen La Palma del Condado  ausgesucht.


Wir wollen uns mit Manes und Christa dort treffen. Dieser Ort hat aber gar keinen Stellplatz, auch nie gehabt. Das war nun das dritte mal, daß uns der Bordatlas in die Irre geführt hat. Ganz offensichtlich werden Meldungen bei der Redaktion von Reisemobil nicht überprüft, oder etwas schlampig. Wir versuchen unsere Freunde telefonisch zu informieren, können aber keine Verbindung bekommen. In der Hoffnung, daß diese zurückrufen fahren wir weiter. Portugal ist ja nicht mehr weit. Die Beiden rufen auch an und wir suchen uns einen Platz aus nahe der Grenze. Manta Rota bietet für WoMo´s direkt am Strand Stellflächen mit V+E.


   Wir genießen das jetzt wieder schöne Wetter mit Strandwanderungen,


Muscheln sammeln, nachmittags im Städtchen einkaufen und abschließend gibt´s ein gezapftes Bier, das sind wir gar nicht mehr gewöhnt, nach 3 Monaten Marokko, in eine Kneipe gehen und alkoholisches Zeug trinken.



Weil wir mal wieder duschen wollen, suchen wir nun auf der Weiterfahrt einen Platz mit entsprechendem Angebot. Bei Moncarapacho glauben wir fündig zu werden, doch der Platz war nicht nach unserem Geschmack. Also fahren wir weiter zum Meer an den Parque Natural da Ria Formosa. In dem Ort Fuseta direkt am Wasser kann man gut stehen, kostenfrei.


Der Blick geht direkt in die Natur.


Dann ruft Manes an, er hat den Strand der Strände gefunden. Wir sollen kommen.
Dazu gab es folgende Info:
Fahrt nach Olhos da Aqua, ca. 8 km vor Albifeina vor dem Ort im Kreisverkehr abbiegen nach Falesia, an der Ecke ist ein Haus mit Pyramidendach, dort Richtung Praia do Barranco, in der Rechtskurve geradeaus auf dem Sandweg zum Strand fahren.
Mit nur einmaligem Verfahren haben wir es tatsächlich gefunden. Der Sandweg ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, durch die vergangenen Regenfälle wurde er ganz schön ausgespült.
Dann gehen wir längsseits zu unseren Freunden.


Der Platz ist wirklich einsame Spitze. 


Am 3.3. wandern wir den Strand entlang, trotz teilweise heftiger Regenschauer.


Wir nehmen uns vor, uns von dem Regen nicht vertreiben zu lassen, doch der Betreiber des Strandrestaurants warnt uns, daß wir nicht mehr zur Straße hochkommen, wenn es weiter regnet. So weit wollen wir es dann doch nicht kommen lassen. Schnell machen wir "klar Schiff" und dann geht´s Holter di Polter über den sich schon langsam auflösenden Weg hoch auf den festen Asphalt. Puuuh! Das haben wir wohl gerade noch geschafft.

In Portimâo soll ein großer Stellplatz sein, auch geeignet zum überwintern, so wird er beschrieben. Die starken Regenfälle der letzten Tage haben ihn jedoch zu einer Großpfütze werden lassen. Die trockenen Plätze dürfen nicht benutzt werden - sie sind für Pkw´s reserviert. Wir verlassen den Platz und lassen uns die € 2,50 wieder geben. Nach kurzer Suche finden wir eine Baulücke auf der schon ein Finne und ein Schwede stehen. Jetzt haben wir beim aussteigen keine nassen Füße mehr, der Blick geht ins Grüne und zu den Hoteltürmen am zugebauten Strand.


Warum, um Himmels Willen, müssen Bausünden immer und überall wiederholt werden ???

Da wir mal wieder duschen wollen und auch V+E angesagt ist, besuchen wir den CP bzw. Stellplatz in Lagos. Zwar hat da auch der Dauerregen seine nassen Spuren hinterlassen, es ist aber nicht alles überschwemmt. Das Wetter läßt sogar einen großen Stadtbummel zu.




Hinter der Stadt liegt der Leuchtturm, von dem aus man man die spektakulären Felsentore und Türme der Algarve


bewundern kann. Während unseres Rundgangs an der Ponta Piedade hört auch der Regen auf,


sodaß wir das Naturereignis richtig genießen können.

Über die küstennahe Straße durch Burgau erreichen wir die Praia da Bocca. Dort stehen schon einige WoMo´s.


Wir finden zwei Stellplätze nebeneinander direkt am Strand.


Der Regen nimmt wieder zu und auch der Wind. Das Meer kommt ganz schön nahe.


In den Regenpausen plauder wir mit den jungen Leuten, die mit umgebauten LKW´s  unterwegs nach Gambia sind. Abends gibt es dann eine Vorstellung mit Feuertanz.



Hinter Sagres liegt das Cabo de Sâo Vicente, Lands End oder Finisterre. Auf dem Felsplateau ist am Leuchtturm Heinrich dem Seefahrer
 

ein Museum gewidmet und auf der anderen Seite die Seefahrerschule mit der großen Windrose.
 
 
Beides sollte man gesehen haben.

So langsam müssen wir uns jetzt Richtung Norden bewegen. Der Weg führt in die Berge und erinnert mich damit an das Dieselproblem. Das Auto zieht immer noch nicht richtig und sondert manchmal große schwarze Rauchwolken ab. Bei Caldas de Monchique gibt es einen Stellplatz der auch über kostenfreies WiFi verfügt, bzw. ist das im Preis von 12,- € eingeschloßen. Der Platz ist Top: Wasser und Abwasser-anschluß bis zu jedem Fahrzeug, Sanitäranlagen sauber und gepflegt, insgesamt gärtnerisch schön angelegt.


Dazu noch einen schönen Ausblick in die grünen Berge



und, wenn man den Berg hinauf stieg, einen Fernblick bis nach Lagos und an die Küste.


Beim Aufwachen kündigte sich ein weiterer Regenmorgen an. Wir nutzen den Tag zum E-Mail beantworten und Reiseberichte schreiben, Fotos sortieren etc. Nachmittags läßt der Regen nach und wir erkunden die Gegend, die frische Bergluft ist wohltuend, die Flora üppig.



Heute ist schon der 9. März, also
räumen wir nach dem Frühstück zusammen und folgen dann der wunderschönen N 266 nach Odemira


und von dort weiter nach Vila Nova de Milefontes. Nach Besichtigung des Miradors, der Flußmündung


und der Surferbucht suchen wir uns einen Stellplatz auf den Klippen.


Vor uns das Meer und hinter uns die blühenden Dünen.

Am nächsten Tag, nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Steilküste und über die Dünen zurück, fahren wir ein Stück weiter nach Porto Covo. Dort, wo das Städtchen an den Klippen endet sind einige Parkplätze. Für unsere Busse die idealen Stellplätze mit Meeresblick. Für weiße Elefanten gibt es aber auch einen ofiziellen Stellplatz.

11.3. Wir entschließen uns nun, ein bißchen Straße unter die Räder zu nehmen. Über Sines erreichen wir die schnellere Straße an Lisboa vorbei, durch Vila Nova    


Richtung Caldes da Raina bis wir bei dem Obidos-See ankommen - eine ruhige Übernachtungsstelle. 
Ab jetzt wird es mit der Heimfahrt wirklich ernst. Wir entschließen uns nun mehr getrennt zu fahren, denn das geht einfach schneller.

Über die Autobahn bis Coimbra und dann  über Visen und Vila Real nehmen wir die Route nach Bragano. Auf dere Strecke liegt wenige km von der Straße entfernt ein Stellplatz in einem kleinen Nest, im Sommer wohl auch als Sport- und Jugendlager gedacht. Viel ist da zur Zeit nicht los.



Braganca an der spanischen Grenze, Zamora, Valladolid, Palencia heißen die Etappen. In Palencia gibt es am Park einen gut besuchten Stellplatz. Ein kleiner Stadtbummel bei Eiseskälte beschert uns Shrimps zum Abendessen und ein frisches Brot für das Frühstück.



Wenn man von Burgos aus nach San Sebastian will, bleibt einem nichts anderes übrig, als über Berge zu fahren. Das Wetter ist winterlich, uns kommen mehrere Schneeräumfahrzeuge entgegen und schon fängt es auch noch an zu schneien, was uns nicht wundert, nein wir finden es ganz lustig, auf der Hinfahrt Schnee und auf der Rückfahrt Schnee, eigentlich haben wir aber schon sehr viel mehr Frühling erwartet, im März!!!



Am Atlantik wird das Wetter besser, aber es ist immer noch sehr kalt.  Wir bleiben weiter auf den schnellen Straßen bis zum Biscarosse-See, übernachten auf unserem Lieblingsstellplatz
 


und fahren am nächsten Tag weiter über Bordeaux, vergessen hier das Weinkaufen nicht. Weiter nach Limoges und Montlucon zum Innenstadtstellplatz.



16.3. An Moulins vorbei, Chalon-sur-Saone, Dole, Besancon, durch das Doubs-Tal, Belfort, Moulhouse
ins Glottertal zu Sigi und Walli.
Nach zwei schönen Tagen mit den Freunden erreichen wir am 18.3. über die A 5 die heimische Bergstraße.
Nach 12.225 km sind wir wieder zu Hause. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen