Sonntag, 19. Juli 2009

Kroatien 2008


vom 16. September 2008 bis 16. Oktober 2008


Endlich, am 16.9. so um 16:oo Uhr haben wir alles gepackt. Wir fahren erst über die A5, dann über Heilbronn die A6 nach Nürnberg und die A3 Richtung Passau. Bei der Abfahrt Iggensbach soll ein Stellplatz sein, den wir jedoch nicht gefunden haben. Die preiswerte Alternative: Edekaparkplatz in Schöllach.

Am nächsten Morgen, nachdem wir die knusprigen Brötchen vom Edekabäcker vertilgt hatten, fahren wir weiter über die Autobahn nach Passau. Von dort aus lassen wir uns von unserem neu erworbenen Navi – die Dame in dem schwarzen Kästchen haben wir auf den Namen Navina getauft – nur über schöne Straßen (Mautsraßen verboten) durch Österreich führen. Als Ziel haben wir Rijeka eingegeben. Die Fahrt geht zunächst durchs Mühlen- dann durchs Waldviertel. Auf den Bergen nehmen die weiße Flecken immer mehr zu.
Dabei sind wir losgezogen mit dem Wunsch, unseren deutschen Sommer zu verlängern.


Wir landen abends im Naturpark Ötscher Tormäuer. Zwischen Wienerbruck und Mariazell liegt der Josefsberg, auf dem der Öko-Bauer Erich Raiss seinen Hof betreibt inclusiv eines Stellplatzes. Der Platz ist nur von der Natur umgeben. Gegenüber, durch das Tal getrennt, hören wir abends das Brunftgeschrei des Platzhirschs. Nachts sind wir froh, daß wir Strom vom nahgelegenen Bauernhof haben, so können wir sorglos die Heizung anlassen und haben es kuschelig warm bei Minusgraden.
Am 18.9. lassen wir wieder „Navina“ die schönste Route aussuchen. Den ganzen Tag kurven wir durch die herrlichen Alpentäler, über Berge, die Serpentienen rauf und runter.
Nördlich von Ljubljana haben wir einen Stellplatz bei Morzirje ausgemacht. Dort ist aber alles zugeparkt – wohl ein Volksfest oder so. Im nächsten Dorf gibt es einen Campingplatz. Vor dessen Gelände übernachten wir auf dem Besucherparkplatz.
Heute wollen wir die Adria erreichen. Ellen hat aus dem Stellplatzführer das „Camp Draka“ in Malinska auf der Insel Krk ausgesucht. Eine gute Wahl ! Am Abend gönnen wir uns in einem guten Fischrestaurant direkt am Meer eine Glodbrasse mit Inselwein.
Am nächsten Morgen meint das Wetter es gut mit uns. Wir gehen im ehemaligen Fischer - heute Touristennest - bummeln und ein bißchen einkaufen.
Da das Wetter auch am nächsten Tag noch anhält und uns mit Sonne verwöhnt, radeln wir die Küstenpromenade entlang,


die sich über die ganze Bucht hinzieht.
Am 22.9. heißt es wieder: Otra! Wir wollen auf der Küstenstraße nach Süden über Istrien.
Erinnerungen an diverse Fahrten vor über 30 Jahren werden wach. Es ist immer noch herrlich, an der blauen Adria entlang zu fahren. Tippelino – Tippelo.
Laut Bordatlas gibt es in Seline einen schönen und preiswerten Stellplatz. Der Nachbarort davor ist Starigrad – der Eingang zum Nationalpark Paklenica.
Am nächsten Tag hat uns der Sommer wieder eingeholt. Wir stehen mit dem Bus direkt an der Adria oder besser, am Velebitski-Kanal.


Die Hängmatte ist aufgehängt, das Buch vor der Nase. Abends ein Spaziergang ins Dorf.
Auch den nächsten Morgen lassen wir träge verstreichen, nachmittags dann eine Erkundungsfahrt mit den Rädern, auch zur Informationsbeschaffung für die morgen geplante Wanderung in den Nationalpark.
Der 25.9. weckt uns mit Sonnenschein, aber auch mit einem kalten Wind.
So gegen 14:oo Uhr ziehen wir los. Wir haben uns die große Schlucht ausgesucht: Velika Paklenica. Beeindruckend auch von der Geschichte. Hier wurden vor ca. 40 Jahren viele der Karl-May-Filme gedreht. Die Schlucht ist heute eines der beliebtesten Klettergebiete Europas.
In der Nacht auf den 26.9. ist der Wind stärker geworden und hat auch ein bißchen Regen mitgebracht. Im Bus ist es gemütlich, wenn man nach draußen schaut und sieht, wie die jetzt ausgewachsene Bora die Wellen übers Wasser peitscht. Wir stehen sicher, auch wenn der Bus hin und wieder ein bißchen gerüttelt wird.
27.9 : Stadtbesichtigung von Zadar bei Sommerwetter.
Die Altstadt ist schnell durchbummelt.


Ein Stündchen im Straßencafe und weiter Richtung Süden. Sibenik heben wir uns für eine spätere Fahrt auf. Auf eine weitere Stadt haben wir heute keine Lust mehr. Ca. 20 Km hinter der Stadt liegt ein richtig schöner Campingplatz; sauber gepflegt und in


wunderschöner Landschaft. Leider macht er schon am 29.9. zu. Bis dahin nutzen wir die Zeit zum promenieren, schwätzen mit anderen Campern, kochen und genießen.
Am nächsten Tag besichtigen wir die Krka Wasserfälle. Ein kroatisches Naturereignis.


Bis in den Nachmittag hinein wandern wir durch das Naturschutzgebiet. Dann rollen wir weiter nach Süden Richtung Split. Vor Togir sehen wir ein Stellplatzschild mit dem Zusatz „Cafe“. Der Platz hat zwar schon geschlossen, auch das Cafe, aber ein einsames WoMo hatte sich wohnlich eingerichtet. 3 Meter hinter dem Platz fängt der Strand an. Da gerade wieder Sommer angesagt ist bleiben wir.


Am nächsten Morgen steht ein Junge vor unserem Bus und will 10,- € . Das ist doch ein bißchen heftig, da außer Wasser kein weiterer Service vorhanden ist. Wir einigen uns dann auf 7,- € , da der Platz wirklich privilegiert ist. Fauler Tag in der Sonne mit Grilladen am Abend.
Zum Oktoberbeginn schiebt der aufgefrischte Wind Wolken vor die Sonne. Also: Otra. Für den nächsten Tag planen wir eine Stadtbesichtigung von Split. Also suchen wir uns einen Campingplatz in der Nähe mit einer Busverbindung in die City. Abends bummeln in Stobrec.
Am 2.10. so gegen Mittag fahren wir mit dem Bus nach Split. Die Altstadt ist faszinierend. Man kann gar nicht aufhören von einem Gäßchen ins andere zu schlendern,


in einem Straßenkaffe zu sitzen und den vorbei flanierenden Menschen nachzuschauen. Abends lassen wir den Tag in unserem Bus ausklingen. Draussen wird es windig.
Wie erfreulich schnell hier das Wetter wechselt. Nach dem Frühstück ist der Sommer wieder eingekehrt. Die Küstenstraße zeigt sich von der schönsten Seite. Wir kommen an die Makarska-Riveria. Dort, in Zirogosce, liegt direkt am Meer das“ Camp Dole“. Das hat noch bis zum 10.10. auf. Wir bleiben.
Ja, wie schnell das Wetter wechselt !! Nachts regnet es in Strömen. Auch noch am anderen Morgen bis in den Mittag. Unsere liebe Bora läßt sich das nicht entgehen und bläst die Posaune dazu.
Doch dann ist plötzlich wieder Sommer. Das nutzen wir aus, bleiben im Camp, lagern am Strand und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.


Wir beschließen dazubleiben bis das Camp schließt. Die Tage nutzen wir zu Ausflügen mit dem Bus die Riviera entlang mit kleinen Abstechern in die an der Küste liegenden Badeorte. In den Bergen besuchen wir über steile Bergpfade in einem kleinen Ort eine Weinkneipe.



Ein Tipp unseres Campnachbarn. Der Abstieg, schon im dunkeln, gestaltet sich etwas schwieriger als der nüchterne Aufstieg.
Die Tage eilen fast unbemerkt.
10.10. Otra! Richtung Plitwitzer Seen. Also die Küstenstraße jetzt nordwärts bis Sibenic. Dort heißt es dann Dovidenja, schöne blaue Adria. Wir werden aber entschädigt durch die Bergwelt. Eine Umleitung zwingt uns auf eine kleine Straße und durch ziemlich unberührte Natur.
Dann, über die Landstraße Nr. 1, kommen wir in das Grenzgebiet zu Bosnien-Herzegowina. Manche Häuser in kleinen Ortschaften sind übersäht mit Einschußlöchern. Welche Tragödien sich hier abgespielt haben, möchte man gar nicht so genau wissen.
Die Fahrt durch die Landschaft ist ein Vergnügen. Bei beginnender Dämmerung lädt uns ein WoMo-Schild zum übernachten ein. Die Kneipe davor bietet die Spezialität der Gegend an: Spanferkel vom Grill.
Am anderen Tag so gegen 12:oo Uhr erreichen wir Plitvica. Bus parken, Wanderstiefel an und auf geht`s durch eine wohl einzigartige Seenlandschaft.


So gegen 18:oo sind wir wieder am Bus. Ein ausgefüllter Tag. Abends stellen wir uns auf den Parkplatz eines Restaurants, essen dort und bleiben über Nacht.
Unsere Heimreise beginnt am 12.10. In Slowenien ist das eine Hindernisfahrt.
Das Straßennetz ist so gebaut, daß man fast zwangsläufig auf einer Mautstraße landet. Die Vignette kostet € 35,-, ist zwar ein halbes Jahr gültig, aber für einen Tag Durchfahrt ist uns das zuviel. Wird man „ohne“ erwischt ist das Bußgeld empfindlich hoch, so zwischen € 300 – 800 ,-.
Je nach Schönheit.


Zu Dritt, Ellen, Navina und ich, schaffen wir es, zum Teil auf kleinsten Nebensträßchen, die Fallen zu umgehen. Slowenien!! d a s finden wir nicht gut, nein das möchten wir nicht.
In Österreich fahren wir die Drau entlang. Südlich von Klagenfurt, in Ferlach, gibt es einen Stellplatz. Dort übernachten wir.
Wir fahren am 13.10. den ganzen Tag durch das schöne Kärnten.


Erst die Drau entlang, mit einem kleinen Umweg – einmal den Wurzenpaß rauf und wieder runter- durch das Gailtal (nein, wir haben die schöne Gailtalerin nicht gesehen) bis in die Nähe von Lienz. Dort, auf dem Obergrainberg haben wir uns einen Stellplatz bei einem Bauerhof ausgesucht „an der Sonnenseite der Lienzer Dolomiten“. Nur leider gibt es den Stellplatz nicht mehr. O-Ton der Bäuerin: Der Bürgermeister hats verboten. Allmählich geht die Sonne unter. Der dann angesteuerte Platz hatte uns nicht gefallen, aber an der Großglocknerstraße gibt es den Camping Lindlerhof. Dieser Bio-Bauernhof im Mölltal ist so schön gelegen daß wir noch einen weiteren Tag, also den 19.10. daranhängen.


Morgens relaxen wir, mittags durchstreifen wir bei Sonnenschein die Umgebung bis sich der Himmel bedeckt und es zu regnen anfängt.
Bei dann wieder schönstem Sonnenschein fahren wir über die Großglockner-Hochalpenstraße vom Herbst über


den Winter wieder in den Herbst. An jeder Kehre neue herrliche Ausblicke in die bunten Täler und auf die schneebedecktenBerge.


Über Bruck und Zell am See erreichen wir Deutschland.
Wir erlauben unserer Navina wieder die Autobahnen zu benutzen und die Verkehrsnachrichten zu berücksichtigen. So müßen wir einige male die Route wechseln, weil überall lange Staus gemeldet werden. Über München, der A 8 folgend fahren wir bei Rötingen vor Ulm ab. In diesem Dorf ist der Gasthof Zahler. Ein über 300jähriges schwäbisches Landgasthaus, in dem wir uns niederlassen, „e Verdele schlozze“, gut zu Abend essen (landestypisch versteht sich). WoMo-Platz für Gäste kostenlos.
16.10. Nach einem guten Frühstück mit Semmeln vom Bäcker nebenan, fahren wir bei strömenden Regen nach Hause. Die Bergstraße hat uns wieder.
Home again, wie der Hesse sagt.

2 Kommentare:

  1. Sehr interessanter Artikel. Danke dafür. Die Fotos gefallen mir besonders gut. Bravo! Gruß, Jens

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  2. Fernweh pur! Wunderschöne Bilder und toller Bericht! Grüße aus dem Schwarzwald "Horridoh"
    Sigi und Walli

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